Der Beitrag beleuchtet intellektuelle Hemmungen bei der Versöhnung mit der Vergangenheit, insbesondere die Überzeugung, dass der Kontakt zur betreffenden Person (auch bei Tod oder Verweigerung) zwingend notwendig sei, was der Autor als falschen Glaubenssatz entlarvt. Die Heilung erfordert, die eigene Existenzgrundlage bildenden falschen Glaubenssätze zu erkennen und durch professionelle Begleitung zu verändern, da diese das gesamte Lebenskonzept erschüttern.

Der Beitrag thematisiert die psychologische und philosophische Hemmung, sich für die Versöhnung mit der Vergangenheit einem professionellen Therapeuten anzuvertrauen. Allein ist dieser Prozess nicht möglich, da die Struktur des Selbstbewusstseins eine wahre Selbsterkenntnis verhindert und nur durch die Führung eines anderen überwunden werden kann.

Dieser Beitrag definiert die Versöhnung mit der Vergangenheit als die bewusste Hingabe an die objektive Wahrheit, die philosophisch als kosmische Ordnung verstanden wird. Er argumentiert, dass die weit verbreitete Haltung des subjektiven Relativismus selbst ein pathologisches Phänomen ist und Heilung nur durch das Aufgeben des selbstkonstruierten Narrativs zugunsten der objektiven Wahrheit des Geschehenen möglich wird.